Untermenü
Inhaltsbereich
Mit musikalischer Frühtour den Mai begrüßt
Die Trachtenkapelle Heuweiler hat nach Pandemiepause das Maiwecken wieder aufgenommen
Nach zwei Jahren Corona-Pause war es dieses Jahr endlich wieder soweit: Die Trachtenkapelle Heuweiler weckte ihr Dorf am 1.Mai ab sechs Uhr morgens mit Blasmusik in den Wonnemonat Mai. 34 Musikerinnen und Musiker der insgesamt 48 waren früh aufgestanden und hatten sich schon um 5:45 Uhr in Vorderheuweiler am Ausgangspunkt der Tour getroffen. Nachdem der Verein wegen der Pandemie über zwei Jahre auf vieles hatte verzichten müssen, war an diesem Morgen die Freude groß, dass man endlich wieder zu den alten Gebräuchen zurückkehren, miteinander musizieren, feiern und die Gemeinde miteinbeziehen durfte. Und das auch noch bei regenfreiem Wetter und – etwas später dann, als die Dämmerung sich verzogen hatte – strahlendem Sonnenschein. Von Vorderheuweiler zogen die Musiker mit Halten an vielen Stationen für Musik und Verköstigung nach Hinterheuweiler.
Alles in allem sind die Musikerinnen und Musiker dabei meistens mehrere Stunden unterwegs, erzählt der Erste Vorstand Markus Dischinger. Manche säßen dann noch bis mittags gemütlich beisammen, während andere zurück zu ihren Familien gingen und mit ihnen das Feiertagsprogramm gestalteten. „Dieses Jahr“, so Dischinger, „hat das Maiwecken für die Trachtenkapelle eine besondere Bedeutung: Endlich können wir wieder etwas zusammen machen.“ Traditionell sei das Maiwecken eine besondere Begrüßung des Wonnemonats und die Musikanten wollten die Leute wecken, damit auch sie ihn begrüßen und feiern können. Dischinger, seit 2013 Erster Vorstand, erzählt weiter, dass die Bevölkerung diese Brauchtumspflege schätze, viele Mitbürger schon auf das Frühkonzert warteten oder nachfragten, wenn sie es einmal nicht gehört hätten.
Pressewart Tobias Fahrländer berichtet, dass es das Maiwecken in Heuweiler schon seit Jahrzehnten gibt: Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde zum 1. Mai frühmorgens mit Blasmusik aufgespielt. Nach dem Krieg habe es eine Pause von mehreren Jahren gegeben, weil die Kapelle nicht spielfähig gewesen sei. Dann wurde Ende der 1940er-Jahre die Tradition des Maiweckens wieder aufgenommen. Viele dieser historischen Informationen, verrät Fahrländer, habe er von seinem Vater Herbert Fahrländer, der als dienstältestes Mitglied der Trachtenkapelle viel über deren Geschichte weiß. Auch einige der Stationen, so der Pressewart, seien historisch und würden schon seit Jahrzehnten aufgesucht: Der Ausgangspunkt des Maiweckens war schon immer in Unterheuweiler, damals am Gasthaus Lamm. Es war das letzte in der Reihe von Wirtshäusern in der jetzigen Glottertalstraße. Rainhof und Gehrihof, beide in Hinterheuweiler, seien wie einige andere Lokalitäten ebenfalls traditionelle Stationen.
Bald kann man die Trachtenkapelle Heuweiler wieder hören, dann zu abendlicher Zeit: Am 7. Mai wird sie um 20 Uhr in der Kirchberghalle zum Frühjahrskonzert aufspielen.